Kindertauchen startet bei den meisten Verbänden ab dem achten Lebensjahr. Die Kurse sind dann meist Schnupperkurse im Schwimmbecken oder im begrenzten Flachwasser. Das allein ist für die meisten Kids schon ein Wahnsinnserlebnis. Ab zwölf Jahren können die Kids dann schon die ersten etwas tieferen Unterwasserausflüge starten.
Selbstverständlich können Kinder schon vorher schnorcheln. Sollten sie sogar, um sich so an die Unterwasserwelt heranzutasten. Im Alter von fünf bis sechs Jahren kann man durchaus schon kleinere Schnorcheltouren an Innenriffen unternehmen. Voraussetzung für Genuss und Vergnügen sind selbstverständlich Wassergewöhnung und Wassersicherheit. Solide Schwimmfähigkeit ist ebenfalls hilfreich, je sicher sich die Kinder im Wasser bewegen, um so besser. Das Wichtigste: ein Kind sollte aus freien Stücken und aus Eigeninteresse den Tauchausflug unternehmen.
Auch mit Schwimmhilfen können Kids schnorcheln, den Kopf unter Wasser stecken und die Wunder der Unterwasserwelt bestaunen. Natürlich immer in Begleitung eines Erwachsenen. Doch wie schaut es mit der Ausrüstung aus? Natürlich wachsen Kinder sehr schnell aus allem heraus, weswegen Eltern verständlicherweise gut überlegen müssen, welche Anschaffungen Sinn ergeben, und welche Teile man besser leihen sollte.
Die ABC-Ausrüstung
Der Kauf von Maske und Schnorchel lohnt sich in aller Regel. Denn Leihmaterial ist oft in schlechtem Zustand, unpassend oder von minderer Qualität. Die Maske sollte, wie bei Erwachsenen, dicht und bequem sein. Also: weiches Silikon ist Pflicht (keine harten Gummimischungen). Achten Sie auf die Dichtung links und rechts von den Augen, dort sollte kein Spalt entstehen. Der klassische Test: Maske aufsetzen, leicht andrücken, ohne das Maskenband über den Kopf zu ziehen – die Maske sollte auf dem Gesicht haften bleiben – kann mit Kindern spielerisch getestet werden – optimal mit Schnorchel im Mund. Druckstellen an Stirn und Nasenscheidewand sollten keine vorhanden sein. Für Kinder ist transparentes Silikon etwas heller und freundlicher.
Bei den Kinderschnorcheln gibt es wichtige Unterschiede zu Erwachsenenschnorcheln. Bitte geben Sie Ihrem Kind keinen Schnorchel für Erwachsene, denn ein Kinderschnorchel darf maximal 30 Zentimeter lang sein und einen Innendurchmesser von nicht mehr als 18 Millimetern besitzen. Erwachsenenschnorchel sind länger und besitzen einen größeren Durchmesser. Bis zu welchem Alter das gilt, ist allerdings nicht genau definiert. Ab dem zum zwölften Lebensjahr kann man während einer kurzen Tour in flachem Wasser mal einen Erwachsenenschnorchel testen. Sollte das Kind kurzatmig werden und schnell aus der Puste geraten, geht es wieder zurück zum Kinderschnorchel, da es durch Pendelatmung seine Ausatemluft einatmet.
Ausserdem ist die Kinderlunge ist nicht so kräftig wie eine ausgewachsene Lunge. Sie kann nicht so viel Luft bewegen und eventuell die größeren Druckunterschiede bei einem längeren Schnorchel nicht so einfach überwinden. Das kann zu einer Anreicherung von Kohlendioxid in der Atemluft führen, was den Atemantrieb reizt und zu dieser Kurzatmigkeit führen kann. Das Mundstück sollte weich und nicht zu groß sein. In Fachgeschäften werden Sie dazu beraten.
Flossen sind für Kinder unter sechs Jahren häufig nicht so einfach zu nutzen. Das muss erst geübt werden, wofür besser Leihausrüstung in Frage kommt. Hier sind anfangs geschlossene Schnorchelflossen oder kleineren Schwimmflossen zu empfehlen. Denn die Anschaffung von Füßlingen und Gerätetauchflossen macht frühestens ab dem achten Lebensjahr Sinn, meistens sogar noch etwas später. Manchmal gibt es Flossen mit Fersenband, in die man barfuß reinschlüpfen kann. Hier bitte vorher prüfen, ob diese nicht reiben oder unangenehme Druckstellen verursachen. Man kann, um die Haut zu schützen, normale Socken drunterziehen. Noch besser eignen sich Neoprensocken.
Neoprenanzug, Jacket und Atemregler
Wenn man mehrere Kinder hat, ist die Anschaffung von Neoprenanzügen, Tarierwesten oder gar Atemreglern eine Überlegung wert. Dann kann man das Material nach unten durchreichen. Doch selbst das ergibt nur Sinn, wenn man häufig genug tauchen geht. Sonst ist es sinnvoller, sich eine gut ausgerüstete Basis zu suchen, die Qualitätsausrüstung für Kinder verleiht. Kindertauchgänge dauern nicht lange. Jedoch kühlen die lieben Kleinen schneller aus. Der Anzug sollte daher, wie bei Erwachsenen, keine Falten aufweisen und eng anliegen. Das ist nicht immer ganz einfach, da Kinderfiguren sehr unterschiedlich sind.
Das Jacket sollte ebenfalls eng sitzen und nicht um die Kids herum wabbeln. Der Atemregler benötigt ein kindgerechtes Mundstück.
Zu guter Letzt: Kinder brauchen keine Riesen-Tauchflaschen auf dem Rücken. Acht Liter sind genug, sieben oder fünf Liter tun es auch. Kinder sollten die Tauchflaschen keinesfalls selbst schleppen. Am besten sitzen sie am Beckenrand und legen dort das Tauchgerät an. Sie sollten zudem zeitnah lernen, Jacket und Flasche im Wasser anzuziehen. So werden unnötig starke Belastungen auf den noch nicht ausgewachsenen Knochen-, Sehnen- und Bänderapparat vermieden.
Und dann?
Suchen Sie sich einen gut ausgebildeten, auf Kinder spezialisierten Ausbildungsbetrieb. Kommen Sie bitte nicht auf die Idee, Ihre Kinder selbst auszubilden. Dafür gibt es Profis.