Das alles sollte sich am 14. Januar 2007 furchtbar rächen. An diesem Tag wurde Rettungsschwimmer Sibulele Masiza beim Schwimmen getötet. Seine Leiche wird niemals gefunden. Alles was am Strand von ihm angespült wird, ist ein zerbissener Teil seiner Flosse. Aufgrund der Zahnabdrücke an dieser Flosse, geht Geremy Cliff vom „Natal Sharks Board“ davon aus, dass ein großer Tigerhai den 24-jährigen getötet hat. Auf die Frage, ob man die Öffentlichkeit nun besser warnen solle, antwortete er: „Es ist wichtig, dass die Menschen sich der Gefahr hier bewusst sind, aber wir wollen ihnen auch keine Angst einjagen.“ Unnötige Panik verbreiten nach einem tödlichen Haiangriff hilft sicherlich niemandem, doch hätte man die Situation damals ernster genommen, wären die nächsten Angriffe vielleicht vermeidbar gewesen. In den folgenden Jahren kommt es hier immer wieder zu fatalen Haiangriffen – zehn Attacken sind es insgesamt, acht davon verlaufen tödlich! Das bisher letzte Opfer ist 2. Mai 2015 Mathieu Dasnois. Er erleidet zwar schwere Bisswunden, überlebt den Angriff aber.
Die Attacke passiert, als sich die Bevölkerung von Port St. Johns auf den „Sardine Run“ vorbereitet, der jährlich zwischen Mai und Juli vor der Küste stattfindet. Die Wanderung von Millionen Sardinen lockt immer alle möglichen Vögel und Raubtiere an: Robben, Wale, Delphine und viele Arten Haie. Die reine Biomasse an Beutefisch gleicht dabei den Gnuherden der Serengeti.
Wie konnte es zu so vielen Hai-Angriffen in so kurzer Zeit kommen?
Wieso hat (fast) kein Opfer überlebt, obwohl jedes Mal Rettungsschwimmer und andere Strandbesucher vor Ort waren? Sind die Haie am Second Beach wirklich aggressiver als anderswo, wie Anwohner vermuten – und wenn ja warum? Und wie kann man weitere Attacken verhindern?