Position der Gegner des Hai-Aquariums in Sinsheim
Auch die Gegner des Hai-Aquariums in Sinsheim – die von der Schutzorganisation „SharkProject“ angeführt werden – haben vernünftige Argumente, die gegen die Eröffnung des Aquariums und Haltung der Haie sprechen. Auch bei den Umweltschützern von „Pro Wildlife“ läuft eine Petition gegen das Aquarium.
Haie sind in ihrem Bestand hoch gefährdet
Die Tierschützer von „SharkProject“ betonen in ihrer Argumentation an erster Stelle, dass die Haie in den Meeren in ihren Beständen hochgradig gefährdet seien und durch den Fang durch die Menschen jedes Jahr allein um die 100 Millionen Haie getötet werden. „SharkProject“ betont, dass derartig gefährdete Tiere nicht noch zusätzlich in Aquarien gehalten gehören. Die Umweltschützer von „Pro Wildlife“ zudem erklären, dass zudem, dass der Aquarien-Betreiber auch mit Hochseehaien wie Tigerhaien werbe.
Haifänger für Aquarien wenden Tricks an
„SharkProject“ erklärt, dass man für Aquarien weltweit häufig den Begriff „Wildfänge“ vermeiden wolle und deshalb einen Trick anwende: Die wild gefangenen Haie werden erst in viel zu kleine Aquarien gebracht, um dann vom Auftraggeber „befreit“ zu werden, um dann in das größere Aquarium überführt werden. „SharkProject“ gibt allerdings nicht an, dass es im Zusammenhang mit der „Shark City“ zu so einer Aktion kommen könnte. Sie sagen lediglich, dass so etwas gängige Praxis ist.
Viele Haie sterben bei Fang und Transport
Die Umweltschützer betonen, dass bei Fang und Transport viele Haie zu Tode kommen. „SharkProject“ berichtet, dass für jeden Hai, den Besucher in einem Aquarium sehen können, viele Hai beim Fang, Transport oder nach der Ankunft im Becken gestorben seien.
„Shark City“ plant Tauchgänge von Besuchern
„SharkProject“ sieht zudem eine Gefahr durch die Tauchgänge von Besuchern, die in vielen Aquarien mehr oder weniger zur gängigen Praxis gehören: „Durch Tauchanzüge, die Ausrüstung und die Haut der Taucher können Keime eingeschleppt werden, die zum z. B. zu Krankheiten der Haie im Aquarium führen können. Der Stress durch Taucher belastet die Tiere und kann zu gefährlichen Situationen führen“, erklären die Umweltschützer.
„SharkProject“ vermutet, dass gesellschaftliche Aufklärung nur Aufklärung ist
Die Umweltschützer von „SharkProject“ vermuten, dass der Bildungsgedanke nur ein Alibi sei, um den kommerziellen Betrieb des Aquariums zu rechtfertigen. „SharkProject“ schreibt dazu: „Wir sehen darin ein Alibi für den Aquarienkommerz. Auch wenn Aufklärung und die Arbeit mit Kindern immer gut ist, handelt es sich hierbei eindeutig um ein vorgeschobenes Argument, um den Kommerzgedanken zu verschleiern. Dieser Fakt wird immer wieder durch ehemalige Aquarien- und Zoomitarbeiter bestätigt. Es geht nie wirklich um die Tiere, es geht darum, möglichst viele Eintrittsgelder durch spektakuläre Arten im Aquarium zu generieren.
Schulprogramme und die Aufklärung der Bevölkerung werden z. B. seit vielen Jahren durch viele Naturschutzorganisationen angeboten, u. a. durch die weit über 30 Schulreferenten von SHARKPROJECT. Hierfür braucht es kein Sensations-Aquarium wie SHARK CITY.“
Video: Nein von SharkProject zur Shark City Sinsheim
Wer hat Recht? Befürworter oder Gegner des Hai-Aquariums in Sinsheim
Welche von beiden Positionen die „richtige“ ist, lässt sich natürlich nicht so leicht sagen. Beide Seiten haben stimmige Argumente für ihre Position.
Wer mit Erich Ritter und seiner „SharkSchool“ über das Thema diskutieren möchte, erreicht die Diskussion am besten über die Facebook-Seite der Shark-School: https://www.facebook.com/SharkSchool/
Wer der Ansicht ist, dass „SharkProject“ im Recht ist und Haie auf keinen Fall in Gefangenschaft gehören, findet die wichtigsten Argumente nochmal hier und kann auch direkt an einer entsprechenden Petition gegen das Hai-Aquarium in Sinsheim abstimmen: http://www.sharkproject.org/shark-city-sinsheim/
Auch bei Pro Wildlife läuft eine Petition gegen das Hai-Aquarium in Sinsheim: https://www.prowildlife.de/petition/kein-hai-gefaengnis-in-sinsheim/