„Man liebt nur, was man kennt, und man schützt nur, was man liebt“, ist ein gern verwendeter Spruch von Konrad Lorenz (Verhaltensforscher). Damit legalisieren sich Zoos, Zirkusse und andere Tier-Freizeitparks. Auch das Halten von Delfinen oder Schwertwalen in Gefangenschaft wird oft mit diesem Zitat gerechtfertigt. Ich glaube auch, dass man grundsätzlich einen leichteren Zugang zum Schutz einer Tierart hat, wenn man diese kennt, bereits live erlebt hat oder in der freien Natur beobachten konnte. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Kontakt nicht zu lasten der Tierart gehen darf.
Es gibt ganz klar Tiere, die sich für die Haltung in Zoos eignen, aufgrund eines eingeschränkten Bewegungsdrangs zum Beispiel, und andere, die sich ganz klar nicht eignen. Delfine oder Schwertwale sind meiner Meinung gleich aus zwei Gründen nicht dafür geeignet: Sie haben einen enormen Bewegungsdrang und sind zudem noch hochsoziale Tiere, die in engen Familien-Gruppen leben. Die wenigsten Tiere in den Delfinarien kommen aus Nachzuchten, die meisten werden im Meer gefangen, ihren Familienbanden entrissen und dann in ein monotones Betonbecken für den Rest ihres Lebens gesperrt. Das ist schon schlimm genug und die Vorstellung ist kaum zu ertragen, dass diese hochintelligenten Meeressäuger dann Kunststücke für Zuschauer vorführen müssen.
Delfinarien: Schmutziges Geschäft mit Delfinen
Der Kauf und Handel mit den Delfinen treibt aber noch ein ganz anderes, extrem schmutziges Geschäft an: das Delfin-Massaker von Taiji. In einem japanischen Küstenort werden regelmäßig ganze Schulen von Delfinen von Fischern in eine Bucht getrieben. Vor den Augen der Delfin-Familienmitglieder werden einige Tiere bei lebendigem Leib abgestochen und zerteilt. Die Bucht färbt sich vom Blut der Qualen rot. Dazwischen schwimmen junge, kleine Delfine, die von den Männern auserkoren wurden und später dann an Delfinarien verkauft werden. Völlig traumatisiert landen dann genau diese Tiere in Shows und sollen Kinder unterhalten – was für ein morbider Gedanke!