Dies sind weltweit die gefährlichsten Strände der Welt:
- Hawaii: Die meisten Hai-Angriffe passieren vor Maui. In den Gewässern um die Inseln gibt es etwa 40 verschiedene Haiarten
- Kalifornien: Vor Bolinas Beach, nördlich von San Francisco, leben etwa 2000 Weiße Haie
- Florida: Am New Smyrna Beach, der „Welthauptstadt der Haiangriffe“, gibt es manchmal drei Haiangriffe pro Tag!
- Brasilien: Zwischen 1992 bis 2011 kam es im Bundesstaat Pernambuco zu 59 Attacken, 36 Prozent endeten tödlich. Die meisten Angriffe gab es am Strand von Recife
- Südafrika: Am Second Beach bei Port St. Johns kam es zu acht Todesfällen durch Haie seit 2007
- La Réunion: Seit 2011 starben vor der Westküste sieben Menschen durch Haie
- West-Australien: An der Westküste gab es von 2010 bis 2014 acht Tote
Kommentar von TAUCHEN-Redakteurin Jasmin Jaerisch:
Surfer leben lieber gefährlich
„Trifft ein Surfer auf einen Hai, treffen nicht einfach Mensch und Tier aufeinander, sondern gutes Image auf böses Image. Der Surfer verkörpert den jungen, wilden, der das Meer liebt, leidenschaftlich lebt und einfach von Grund auf an symphytisch ist. Nicht zu vergessen unglaublich gut aussieht – zumindest manchmal. Auf der anderen Seite: der Hai. Ein Raubtier mit scharfen Zähnen, das im Meer sein Unwesen treibt und der Star menschlicher Alpträume ist. Die natürliche Umgebung des Menschen ist das Land, die des Hais das Wasser. Der Hai kann nicht anders, er lebt schon seit 400 Millionen Jahren im Ozean. Der Mensch, wohlbemerkt erst seit sieben Millionen Jahren auf der Erde, hat da ganz andere Möglichkeiten, er betritt gerne neue Ufer und wagt sich ins Wasser. Wir Taucher tun das auch, die meisten von uns freuen sich, überhaupt mal einen Hai zu sehen. Der Surfer dagegen, scheint nicht damit zu rechnen. Warum sonst wagen sich die Sunnyboys genau an den Stränden der Welt wie vor Kalifornien, Südafrika und Australien ins Wasser, die als Hochburgen der Haie gelten? Frühmorgens oder selbst noch nach Sonnenuntergang sieht man sie der nächsten Welle nachjagen. Ist ihnen klar, dass unter ihrem Bord das Reich der Raubtiere ist? Sie von unten aussehen wie eine Robbe, der Leibspeise eines Weißen Hais zum Beispiel. Selbst kleine Kinder werfen sich aufs Surfboard und verbringen Stunden völlig ungeschützt im Wasser. Natürlich setzen sie danach aber ihren Fahrradhelm für den Nachhauseweg auf. Ist das nicht paradox? Haben die Eltern jemals vom elektrischen Schutzschild für Surfer gehört? Ja, tatsächlich: Es gibt eine Apparatur, die Wassersportler vor Haien schützt. Stattdessen kommt es nach einem Hai-Unfall zu Massenprotesten von Surfern, wie auf der Insel La Reunion im Indischen Ozean, die tatsächlich das Abschlachten der Haie vor der Küste einfordern.
Im jüngsten Zwischenfall konnte Mick Fanning einen Weißen Hai vor Südafrika entkommen. Ob es ein echter Hai-Angriff war, bleibt zweifelhaft. Natürlich sind alle froh, dass dem Profi–Surfer nichts passiert ist. Ich auch! Manche Journalisten allerdings nahmen den Vorfall zum Anlass, ein paar Fragen zu stellen: ‚Was Haie bei einer Surf-Meisterschaft überhaupt im Wasser zu suchen haben?‘ Oder ‚Ob es nicht möglich sei, die Tiere wegzusperren?‘ Diese Kommentare sind ernstgemeint. Leider. Es macht traurig, zu erkennen, dass die Tatsache immer noch nicht in den Köpfen der Menschen angekommen ist, dass die Natur nicht zähmbar ist, sondern wild. Gott sei dank!“