Zeugen berichten von riesigen Haien
Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche Zeugenaussagen über riesige oder gar gigantische Haie gesammelt – zu den Belegen zählen auch einige Fotos. Besonders eine Fotografie hat eine Menge Kontroversen ausgelöst. Dabei handelte es sich um ein Bild, das in einem Discovery-Channel-Dokumentarfilm gezeigt wurde. Dieser Film war allerdings fiktiv, was dem Zuschauer jedoch nicht sofort ersichtlich sein konnte, da erst im Abspann darauf hingewiesen wurde. Darin ist die Rücken- und Schwanzflosse eines Hais neben einem U-Boot zu sehen. Das Bild wurde retuschiert. Der Dokumentarfilm war in der Tat ein sogenannte “Mockumentary“, also keine echte Dokumentation. Hätten die Proportionen gestimmt, wäre der Hai mit 20 Metern noch ein Fünftel größer gewesen als Megalodon. Auch die ”Wissenschaftler“, die in dieser Dokumentation unter dem Titel ”Megalodon – Der Monsterhai lebt“ erschienen, waren auch nur Schauspieler.
Fehler bei der Identifikation eines Urzeithais
Viele sogenannte Beweise sind Skizzen, die Menschen von den Sichtungen potentieller Urzeithaie angefertigt haben. Viele davon könnten auch einfach Riesenhaie oder ein übergroß dargestellter Weißer Hai sein. In jedem Fall ist auf eine Zeichnung als Beweismittel kein Verlass – so funktioniert Wissenschaft nicht. Auch sind Augenzeugenberichte extrem unzuverlässig, insbesondere wenn es um die Sichtungen von Kadavern geht, die häufig schon stark verwest waren. Für ein ungeübtes Auge könnte dann ein toter Walhai oder Weißer Hai wie ein potentieller Megalodon aussehen.
Auch die Entdeckungen von Quastenflossern und dem Riesenmaulhai haben dafür gesorgt, dass man die Existenz des Megalodon für möglich hielt. Wenn doch diese Fischarten, von denen man dachte, sie seien seit der Kreidezeit ausgestorben, also seit knapp 65 Millionen Jahren – warum sollte dann nicht ein Urzeithai wie der Megalodon auch noch existent sein können? Wenn ein fünf Meter langer Riesenmaulhai unter dem menschlichen Radar existieren können, legt natürlich die Vermutung nahe, das dies auch mit anderen Tieren möglich ist. Andererseits hinkt dieser Vergleich: Nur weil man einen Riesenmaulhai erst sehr spät entdeckte, bedeutet das nicht, dass ein Urzeithai noch im Meer schwimmt. Denn der Riesenmaulhai war aufgrund seines Verhaltens auch extrem schwer zu entdecken – er lebt in großen Tiefen und hält sich häufig auch in Höhlen auf. Zudem werden von Haien regelmäßig Zähne entdeckt, ein riesiger Zahn eines noch lebenden Urzeit-Megalodon wurde allerdings noch nicht entdeckt.
Versteckt sich der Urzeithai in großen Tiefen?
Befürworter der Existenz eines prähistorischen Urzeithais bringen bisweilen das Argument, dass der Megalodon sich in extremen Tiefen verstecken könnte, um der Entdeckung durch den Menschen zu entgehen. Auch das ist eher unwahrscheinlich. Die bisher entdeckten Fossilien des Urzeithais legen nahe, dass der riesige Jäger eher in flachen und warmen Gewässern gelebt und gejagt hat, um seine Population optimal erhalten zu können. Auch Küstengebiete gehörten zu ihrem Jagdgebiet. Mehr noch, heute ist bekannt, dass die Migration der Beute des Urzeithais in kältere Gewässer dazu geführt hat, dass Megalodon ausgestorben ist. Sie waren einfach daran angepasst, wirklich tief in den Ozeanen zu leben – und damit sind wirklich extreme Tiefen gemeint.