Praxis

Essentielle Tipps für das Verhalten auf Tauchbooten

Es kribbelt im Bauch. Spannung, Vorfreude! Selbst bei Tauchern mit viel Erfahrung prickelt Bootstauchen immer noch. Doch was gilt an Bord? Was muss man beachten?

Benjamin Schulze

Die wichtigste Regel zuerst: Der Kapitän hat auf einem Boot das Sagen. Er gibt der Crew die Kommandos. Sein Wort ist gesetzt. Denn er hat neben viel Erfahrung in aller Regel auch die entsprechenden Zertifikate, die benötigt werden, um ein Schiff mit Passagieren nach den örtlich geltenden Gesetzen zu befördern.

UKW-Funk, Sauerstoff und 1. Hilfe Kit sollten auf allen Booten, ob groß oder klein, als wichtige Sicherheitseinrichtungen stets vorhanden sein.

Betritt man zum ersten Mal ein Boot, kennt man einige Eigenheiten nicht oder hat sie vielleicht vergessen. Vor allem dann, wenn man sich als »gemeine Landratte« bezeichnen kann.

Süßwasser ist auf Booten vorhanden, aber nicht im Überfluss. Daher gilt es, mit dieser Ressource sorgsam umzugehen.

Also gut zuhören, wenn der Kapitän oder sein erster Offizier das Bootsbriefing hält. Darin erfährt man viele nützliche Dinge. Neben den »harten Fakten« wie Fahrzeit, Wind-, Wetter- und Wellenbedingungen werden während des Briefings eine Menge Einzel- und Eigenheiten über das Boot preisgegeben. Name, Größe, Baujahr sind nur einige davon.

Andere, für Tauchsportler noch wichtigere Infos sind: Wo wird die Ausrüstung verstaut? Wo und wie werden die Tauchflaschen befestigt? Wann wird die Ausrüstung aufgebaut? Wann zieht man am besten den Tauchanzug an? Wo befindet sich der Einstieg? Und wie kommt man nach dem Tauchen wieder zurück auf‘s Boot? Wie verhält man sich bei Strömung? Gibt es eventuell eine Strömungsleine? Welche Orientierungs- oder Abstiegspunkte gibt es unter dem Boot?

Alles hat seinen Platz, so auch die Flossen. Und nichts vergessen! Vor allem beim Verlassen des Schiffs ist Geistesgegenwart gefragt.

Ebenfalls nicht ganz unwichtig: Wie funktioniert die Toilette? Meist darf dort kein Toilettenpapier hinein, denn es würde direkt im Meer landen. Keine sehr schöne Vorstellung, wenn man gerade unter dem Boot beim Safety Stop hängt, und jemand vergisst diese Regel.

Auf den meisten Tauchbooten gilt zudem: Schuhe aus! Für die Treter gibt es einen eigenen Platz. Meist ein Regal oder eine Box. Damit bleibt das Boot sauber, und man rutscht nicht so schnell aus. Zudem bleiben die Latschen so trocken.

Schemenhaft erkennt man das Schild, befestigt am Heck in der Nähe des Einstiegs. Es dient der Wiedererkennung des eigenen Schiffs an stark frequentierten Tauchspots. Bei anspruchsvollen Tauchgängen oder bei der Tauchausbildung werden dort oft auch noch zusätzliche Tauchflaschen hingehängt.

Apropos trocken: Bei größeren Schiffen gibt es einen trockenen Bereich. Dort kann man seine UW-Kamera zusammenbauen. Und auch das Essen wird in diesem Bereich serviert.

Für das leibliche Wohl ist fast immer ausreichend gesorgt. Wer mal einen Blick in die Kombüse geworfen hat, wundert sich, was man auf so engem Raum alles zaubern kann.

Wenn Sie auf eine Bootstour gehen, sollten Sie folgende Gegenstände dabei haben: Sonnencreme, Handtuch, eventuell Kopfbedeckung und ein Drybag für Wertsachen. Ansonsten gilt bei Boots-Tagestouren oder auch bei längeren Aufenthalten die Prämisse: schmales Reisegepäck! Denn auf den meisten Booten herrscht ein gewisser Platzmangel.

Mit diesen Tipps sind Sie für Ihren nächsten Bootstrip gut gewappnet. Das Tauchen vom Boot aus wird für Sie sicher schnell die angenehmste und zugleich spannendste Art des Tauchens werden. Denn das lästige Schleppen der Ausrüstung fällt weg. Und Sie erreichen entferntere Divespots, wo ganz andere Unterwasser-Erlebnisse auf Sie warten als an einem Landtauchplatz oder Hausriff.

Das Seemannsleben ist hart und meist nicht sonderlich üppig bezahlt. Daher bitte nicht vergessen: Trinkgeld für all die fleißigen Helfer an Bord!