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Fotoschule: Delfine im Sucher

Martin Strmiska

T F Martin Strmiska

Nichts geht über eine perfekt komponierte und belichtete »natürliche« Aufnahme mit einer starken Geschichte! Man muss natürlich auch in der Lage sein, diese Aufnahme zu machen. Das künstliche Licht unserer Blitzgeräte hat viele positive Auswirkungen auf unsere Fotografie. Es versorgt nicht nur das Motiv mit Licht, sondern erhöht auch den Kontrast und sorgt für eine bessere Farbgenauigkeit und -sättigung. Je tiefer wir gehen, desto wichtiger wird unsere zusätzliche Lichtquelle. Doch der Einsatz von Blitzgeräten hat auch einige Nachteile. Die Aufladegeschwindigkeit der Blitze und die unerwünschte Ausleuchtung der Wassersäule zwischen Kamera und Motiv sind negative Begleiterscheinungen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Je schneller die Aktion, desto höher die Anforderungen an die Blitzgeschwindigkeit. Je schlechter die Sichtverhältnisse sind, desto stärker wirkt sich die Ausleuchtung der Wassermasse auf unseren Arbeitsbereich aus. Wenn wir die Blitze auf dem Boot lassen, können wir unsere Mobilität erhöhen, was zu einer präziseren Bildgestaltung führen kann.

Delfine sind ein typisches Motiv, bei dem der Einsatz von Blitzgeräten oft mehr Nach- als Vorteile bringt. Meistens halten sich die Tiere in flachem Wasser mit viel Licht auf und bewegen sich schnell. Hier ist das Wissen um ihr Verhalten Gold wert, um eine gute Position für eine gute Aufnahme zu finden. Außerdem weigern sich Delfine oft, mit Menschen zu spielen, die sie mit Blitzlicht erschrecken.               

Kameraeinstellungen

Während es in den meisten Fotosituationen eine kleine Toleranz bei den Kameraeinstellungen gibt, ist das bei unserem heutigen Thema nicht der Fall. Da wir keine Blitze verwenden, haben wir keine zusätzlichen Hilfsmittel, die unsere Unvollkommenheit in Bezug auf Unschärfe oder Fehlbelichtung ausgleichen könnten. Ein weiterer Grund, warum ich die Wichtigkeit korrekter Kameraeinstellungen betone, ist, dass man sich ihnen widmen sollte, bevor man ins Wasser springt. Je schneller sich das Tier bewegt, desto kürzer sollte die Verschlusszeit sein. Je kürzer der Abstand zwischen der Kamera und dem Objekt ist, desto kürzer muss die Verschlusszeit sein, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Bei sich schnell bewegenden Delfinen empfehle ich 1/640s, aber Sie können jeden Wert aus dem Bereich 1/320 bis 1/800 ausprobieren. Je schneller, desto mehr Details bleiben erhalten. Allerdings sind höhere ISO-Werte erforderlich, um eine korrekte Belichtung zu erreichen. Die Blende f5.6 bis f7.1 ermöglicht eine gute Tiefenschärfe. Da die Verschlusszeit und die Blende relativ fest sind, ist der ISO-Wert die flexibelste Variable, die als letzte eingestellt werden kann. Hier kann Ihre Kamera glänzen oder versagen. Bei bedecktem Himmel klettern die ISO-Werte leicht auf bis zu 3200, was bei manchen Kameras zu störendem Rauschen führen kann. Tipp: Prüfen Sie das Histogramm und stellen Sie die Belichtung richtig ein. Je genauer die Belichtung in der Kamera ist, desto natürlicher wirkt sie bei der Nachbearbeitung.

Vorbereitung

Machen Sie sich auf dem Boot bereit! An dieser Stelle scheitern viele Fotografen. Bereiten Sie Ihre Kamera im Voraus auf die Aktion vor. Vergewissern Sie sich, dass die Speicherkarte eingelegt und der Akku aufgeladen ist. Machen Sie ein paar Aufnahmen, bevor Sie die Kamera einschalten. Bevor Sie ins Wasser gleiten oder springen, schalten Sie die Kamera ein, machen Sie ein oder zwei Aufnahmen und überprüfen Sie schnell die Einstellungen. Jetzt sind Sie bereit für die Aufnahme, sobald die Luftblasen aus dem Blickfeld verschwunden sind.  

Ausrüstung

Eine DSLR oder eine hochwertige Spiegellose Kamera mit einem Fisheye- oder Weitwinkelobjektiv und einem größeren Domeport liefern optimale Ergebnisse. Eine spiegellose Vollformatkamera mit Fisheye-Objektiv ist die beste Wahl, aber auch ein geradliniges Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv kann eine gute Wahl sein (16-35mm, 14-35mm). Eine DSLR mit Crop-Sensor und einem Tokina 10-17mm-Zoom sind eine weitere großartige Lösung, mit der sich die Aufgabe bewältigen lässt.  

Serienaufnahme

Nehmen Sie Sequenzen mit hoher Bildrate auf: Eine hohe Bildrate ist ein weiteres Merkmal, bei dem Ihre Kamera mitspielt oder Sie im Stich lässt. Stellen Sie sie auf die höchste Bildrate ein, die möglich ist, und behalten Sie dabei die höchste Bildqualität bei. Mit einer Serie von Aufnahmen, die bei jedem interessanten Ereignis gemacht werden, ist die Chance, den richtigen Moment zu erwischen, deutlich höher!         

Fokus-Modus

Wenn Ihre Kamera schnell genug fokussieren kann, um mit sich schnell bewegenden Objekten Schritt zu halten, verwenden Sie die Fokustaste und den Auslöser, um die Belichtung zu starten. Wenn die Kamera nicht mithalten kann, fokussieren Sie auf eine bestimmte Entfernung (gestrecktes Bein oder Flosse) und schalten Sie den Autofokus aus. Auf diese Weise verhindern Sie, dass die Kamera dem Objekt hinterherjagt, und können sich auf die Bildkomposition konzentrieren.

Ohne Tauchausrüstung und Blitze wurde das Bild beim Schnorcheln aufgenommen.

Aufnahmedaten

  • Ort: Bimini, Bahamas, Februar 2022
  • Kamera: Canon R5, Canon 8-15mm FE, SEACAM-Gehäuse
  • Blitze: keine
  • Blende: F/6.3, Zeit: 1/640s, ISO500