Gefahr auch für Taucher: Bedrohliche Gasembolie
Um die Gefährlichkeit zu begreifen, ist es wichtig zu verstehen, was beim Inhalieren von Tabakrauch im Körper geschieht. Die erste natürliche Reaktion des Körpers ist eine Engstellung der Atemwege, denn die Atemwege werden gereizt und lösen einen uralten Schutzmechanismus aus: Die Bronchien verengen sich, damit möglichst wenig des Giftstoff eingeatmet werden kann. Das allein ist schon ungünstig, denn eine Verengung der Atemwege kann beim Tauchen dazu führen, dass das Atemgas nicht schnell genug entweichen kann. Häufig kommt es dabei zur Lungenüberblähung, die massive Folgen haben kann. Eine arterielle Gasembolie (Gaseinschluss) oder ein Pneumothorax (Luftansammlung im Brustkorb), bei dem die Lunge kollabieren kann, sind mögliche Gefahren. Bei einer Gasembolie gelangen Bläschen in den arteriellen Blutkreislauf. Die Luftblasen können dann Embolien (Verschlüsse) in den Endarterien des Rückenmarks, des Gehirns oder auch der Herzkranzgefäße verursachen. Die Folgen gleichen einem Schlaganfall. Beim Pneumothorax gelangt Luft in den Spaltraum in der Brusthöhle und behindert die Ausdehnung der Lungenflügel, sodass die Atmung nur eingeschränkt funktioniert. Die ganze Sache wird dadurch verschlimmert, dass sowohl der heiße Rauch, als auch die darin enthaltenen Schwebeteilchen und chemischen Stoffe zu einer Entzündung der Schleimhaut der Atemwege führen. Da die entzündungsauslösenden Prozesse immer wieder einwirken, kommt es zu einer chronischen Bronchitis (Raucherhusten).
Eine solche Entzündung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schleimhaut verdickt und damit die Atemwege einengt. Zusätzlich kommt es über das im Rauch enthaltene Nikotin zu einer vermehrten Sekretproduktion und gleichzeitig zu einer Lähmung der Flimmerhärchen der Schleimhaut, die diesen Stoff abtransportieren sollen. Zu allem Überfluss ist das produzierte Sekret auch noch äußerst zäh. Dadurch wird sowohl der natürliche Reinigungsprozess der Lunge, als auch der Gasaustausch erschwert.