Zunächst muss ich klarstellen, dass bei einer Sauerstoffvergiftung zunächst mal die Senkung des Sauerstoffpartialdrucks die wichtigste Maßnahme ist. Das geht nur beim Tauchen nicht in gleicher Weise wie zum Beispiel in einer Druckkammer. Kommt es hier zum sauerstoffinduzierten Krampfanfall, schaltet man von Sauerstoff- auf Luftatmung, indem man dem Betroffenen die Maske abnimmt, und der Krampf ist nach kurzer Zeit beendet. Man benutzt also nicht die Sauerstoffatmung zur Behandlung der Sauerstoffvergiftung – das ist so nie gesagt oder gemeint gewesen!
Das Problem liegt ganz woanders, hier liegt ein großes Missverständnis vor! Früher wurde gelehrt, dass nach einer Sauerstoffvergiftung auf keinen Fall Sauerstoff gegeben werden dürfe – und das ist falsch! Wir Tauchmediziner empfehlen die Gabe von Sauerstoff. Nicht zur Behandlung der Sauerstoffvergiftung, sondern zur Behandlung der Folgen einer solchen. Ein Sauerstoffkrampf (Paul-Bert-Effekt) ist zwingend und unmittelbar auf die Einwirkung von deutlich erhöhten Sauerstoffpartialdrücken zurückzuführen. Ein solcher kritischer Sauerstoffteildruck wird aber an der Oberfläche – außerhalb von Druckkammern – niemals erreicht werden.
Als Folge des Sauerstoffkrampfs, der einem epileptischen Anfall unter Wasser entspricht, kann es zu einem Lungenriss (durch Auftreiben des krampfartig luftanhaltenden Tauchers), zum Deko-Unfall (gleicher Mechanismus) oder zum Beinahe-Ertrinken (Bewusstlosigkeit nach Krampf) gekommen sein. Und in allen drei Situationen ist die Sauerstoffgabe das wirksamste und einzige Mittel zur Behandlung! Mehr noch: Bei entsprechender Indikation (zum Beispiel bei arterieller Gasembolie als Folge einer Lungenüberdehnung) darf und muss die betroffene Person nicht nur 100-prozentigen Sauerstoff unter Umgebungsdruck bekommen, sondern sollte besser noch hyperbar in einer Druckkammer behandelt werden.
In Bezug auf das ZNS (Zentralnervensystem) gibt es keine länger dauernde, kumulative Wirkung, wie es fälschlich häufig dargestellt wird. Die Kumulation (Anhäufung) betrifft hier die akute Exposition, das heißt: Je höher der Sauerstoffpartialdruck – ab circa 1,5 bar – ist, desto kürzer der Zeitraum bis zum Ereignis. Nun mag es zur Verunsicherung beitragen, dass es in Folge eines solchen Ereignisses unter Sauerstoffatmung wieder zu Krämpfen kommen kann. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn es durch den Sauerstoffkrampf zur Lungenüberblähung mit arterieller Gasembolie gekommen ist, oder auch wenn eine Unterzuckerung des Tauchers das vorherige Krampfereignis unter Wasser auch (mit) ausgelöst hat. In diesen Fällen hat der Krampfanfall an der Oberfläche nichts mit der Sauerstoffgabe zu tun, sondern damit, dass eine Gasembolie in den hirnversorgenden Gefäßen oder aber auch eine Unterzuckerung heftigste Krampfanfälle auslösen kann. Hier dann die Sauerstoffzufuhr auszusetzen würde den Zustand des Verunfallten verschlimmern.
Das Problem liegt ganz woanders, hier liegt ein großes Missverständnis vor! Früher wurde gelehrt, dass nach einer Sauerstoffvergiftung auf keinen Fall Sauerstoff gegeben werden dürfe – und das ist falsch! Wir Tauchmediziner empfehlen die Gabe von Sauerstoff. Nicht zur Behandlung der Sauerstoffvergiftung, sondern zur Behandlung der Folgen einer solchen. Ein Sauerstoffkrampf (Paul-Bert-Effekt) ist zwingend und unmittelbar auf die Einwirkung von deutlich erhöhten Sauerstoffpartialdrücken zurückzuführen. Ein solcher kritischer Sauerstoffteildruck wird aber an der Oberfläche – außerhalb von Druckkammern – niemals erreicht werden.
Als Folge des Sauerstoffkrampfs, der einem epileptischen Anfall unter Wasser entspricht, kann es zu einem Lungenriss (durch Auftreiben des krampfartig luftanhaltenden Tauchers), zum Deko-Unfall (gleicher Mechanismus) oder zum Beinahe-Ertrinken (Bewusstlosigkeit nach Krampf) gekommen sein. Und in allen drei Situationen ist die Sauerstoffgabe das wirksamste und einzige Mittel zur Behandlung! Mehr noch: Bei entsprechender Indikation (zum Beispiel bei arterieller Gasembolie als Folge einer Lungenüberdehnung) darf und muss die betroffene Person nicht nur 100-prozentigen Sauerstoff unter Umgebungsdruck bekommen, sondern sollte besser noch hyperbar in einer Druckkammer behandelt werden.
In Bezug auf das ZNS (Zentralnervensystem) gibt es keine länger dauernde, kumulative Wirkung, wie es fälschlich häufig dargestellt wird. Die Kumulation (Anhäufung) betrifft hier die akute Exposition, das heißt: Je höher der Sauerstoffpartialdruck – ab circa 1,5 bar – ist, desto kürzer der Zeitraum bis zum Ereignis. Nun mag es zur Verunsicherung beitragen, dass es in Folge eines solchen Ereignisses unter Sauerstoffatmung wieder zu Krämpfen kommen kann. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn es durch den Sauerstoffkrampf zur Lungenüberblähung mit arterieller Gasembolie gekommen ist, oder auch wenn eine Unterzuckerung des Tauchers das vorherige Krampfereignis unter Wasser auch (mit) ausgelöst hat. In diesen Fällen hat der Krampfanfall an der Oberfläche nichts mit der Sauerstoffgabe zu tun, sondern damit, dass eine Gasembolie in den hirnversorgenden Gefäßen oder aber auch eine Unterzuckerung heftigste Krampfanfälle auslösen kann. Hier dann die Sauerstoffzufuhr auszusetzen würde den Zustand des Verunfallten verschlimmern.