Im Alter sinkt die Vitalkapazität
Mithilfe einer Lungenfunktionsprüfung werden im Rahmen der Tauchtauglichkeitsuntersuchung Veränderungen der Lunge gecheckt. Diese betreffen mit zunehmendem Alter das Residualvolumen – also das Volumen, das nach maximaler Ausatmung in der Lunge verbleibt – welches größer wird. Der Grund hierfür ist, dass der Brustkorb und das Lungengewebe weitaus weniger elastisch sind. Da jedoch die totale Lungenkapazität konstant bleibt, nimmt die Vitalkapazität ab, sodass hieraus eine geringere Belastbarkeit resultiert. Zwar kann mit regelmäßigen Trainingseinheiten eine ausreichende Kapazität der Lunge aufrechterhalten werden, doch den zunehmenden Elastizitätsverlust kann man allerdings nicht aufhalten. Auch der Bewegungsapparat unterliegt einem zunehmenden Umbau, der dazu führt, dass es schneller zu Verletzungen und Brüchen kommt: Der Knochen ist weniger elastisch und wird spröde. Die Gelenke werden steifer und auch die Struktur der Bänder und Sehnen verändert sich, was zu einer geringeren Beweglichkeit führt. Dies zeigt sich vor allem beim An- und Ablegen des Tauchgeräts sowie An- und Ausziehen des Tauchanzugs.
Tauchen: Mit dem Alter steigt das Deko-Risiko
Durch die beschriebenen Veränderungen der Körpergewebe verändert sich auch die Dekompressionsphysiologie: Stickstoff wird von einzelnen Geweben langsamer abgegeben oder kann sich, im Vergleich zum jungen Erwachsenen, schneller zu Bläschen formieren, die zu Symptomen einer Dekompressionserkrankung führen. Verstärkt werden kann dies durch einen chronischen Flüssigkeitsmangel, der oftmals im höheren Lebensalter mit einem gleichzeitig vermindertem Durstgefühl besteht. Da auch dieser ein Risikofaktor für das Auftreten eines Dekompressionsunfalls ist, sollte vor allem in warmen Ländern auf eine ausreichende und insbesondere regelmäßiger Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.