Medizin

Tauchen mit Augenproblemen: Unter Wasser den Durchblick behalten

Taucher mit Augenpro- blemen sind ohne Seh- hilfen wie im Blind ug unterwegs – gefährlich! Foto: W. Pölzer
Die Schönheit der Unterwasserwelt lässt sich beim Tauchen nur richtig genießen, wenn man sie auch deutlich sehen kann. Für viele Taucher ist das Thema mit dem Kauf einer Tauchmaske erledigt, weil diese ein scharfes, wenn auch etwas verändertes Sehen ermöglicht. Beim Blick durch die Gläser erscheinen alle Dinge größer und näher, als sie wirklich sind. Wer an Land auf eine Sehhilfe angewiesen ist, braucht diese auch beim Tauchen. Dabei ist es sehr wichtig zu wissen, dass für das Tauchen sowohl eine ausreichende Sehfähigkeit für die Ferne als auch für die Nähe gegeben sein muss, was auch in den aktuellen Empfehlungen zur Tauchtauglichkeit gefordert wird.

Nahsicht und Fernsicht beim Tauchen

Der Hintergrund dieser Forderung ist ebenso einfach, wie einleuchtend: Ein Taucher muss jederzeit in der Lage sein, mögliche Gefahren zu erkennen. Dazu gehört es auch, an der Oberfläche sehen zu können, in welche Richtung man schwimmen muss, um das Tauchschiff oder das Ufer zu erreichen (Fernsicht). Ist die Nahsicht beeinträchtigt, kann der Tauchcomputer und das Finimeter nicht richtig abgelesen werden. Dies sollten besonders auch solche Taucherinnen und Taucher bedenken, die altersbedingt eine Lesebrille benötigen.

Beim Tauchen mit Kon- taktlinsen sollte man vermeiden, dass Wasser in die Maske kommt. Foto: W. Pölzer
Beim Tauchen mit Kontaktlinsen sollte man vermeiden, dass Wasser in die Maske kommt. Foto: W. Pölzer

Tauchermaske mit optischen Gläsern

Taucher mit Sehfehlern sollten sich daher zwingend um entsprechende Sehhilfen kümmern und eine bestehende Fehlsichtigkeit mindestens auf einer Seite in der Ferne und Nähe ausgleichen. Hier kommen zum einen Tauchmasken mit optischen Gläsern infrage, zum anderen aber auch das Tragen von Kontaktlinsen. Bei den Masken mit optischen Gläsern gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. So gibt es zum einen Maskenmodelle, bei denen die Gläser austauschbar sind. Für diese werden entsprechend geschliffene Gläser im Fachhandel preisgünstig angeboten. Der Vorteil dabei ist, dass vielen fehlsichtigen Tauchern relativ preiswert geholfen werden kann. Der Nachteil ist aber, dass auf individuelle Besonderheiten keine Rücksicht genommen wird und auch die optische Achse der Gläser nicht immer mit der des Taucherauges übereinstimmt. Auch ist man auf bestimmte Maskenmodelle beschränkt.

Die Alternative besteht darin, sich entsprechend auf die eigenen Bedürfnisse exakt abgestimmte Gläser in eine handelsübliche Tauchmaske einpassen zu lassen, was oft eine bessere Zentrierung ermöglicht. Dies sollte von einem spezialisierten Optiker erfolgen, da nicht blasenfrei eingeklebte oder mangelnd zentrierte Gläser Sehstörungen verursachen können.

„Kurz- und weitsichtige Taucher ohne Korrekturlinsen gehen ein Risiko ein, weil sie Instrumente und Umwelt nicht scharf sehen.“

Kontaktlinsen für Taucher

Die andere Möglichkeit ist die Sehkorrektur durch das Tragen von Kontaktlinsen, was im Hinblick auf das Tauchen problemlos möglich ist. Der wichtigste Vorteil ist der, dass der fehlsichtige Taucher zu jedem Zeitpunkt korrigiert sieht. Dabei ist es unerheblich, welche Maske er benutzt, sodass auch Leihausrüstung unproblematisch ist. Ein wichtiger Nachteil ist der mögliche Verlust der Linsen bei Wassereinbruch in die Maske, was aber meist Fokus liegt hinter der Netzhaut durch ein rasches Schließen der Augenlider bis auf einen schmalen Sehspalt verhindert werden kann. Kommt es zum Verlust, oder aber auch nur zum Verrutschen der Linse, besteht jedoch die Möglichkeit der unkontrollierten Reaktion durch den betroffenen Taucher bei Schmerzen oder Sehverlust durch die verrutschte Linse.