Medizin

Tauchen mit Augenproblemen: Unter Wasser den Durchblick behalten

Taucher mit Augenpro- blemen sind ohne Seh- hilfen wie im Blind ug unterwegs – gefährlich! Foto: W. Pölzer

Aber auch eine bestehende höhere Kurzsichtigkeit erhöht das Risiko für Netzhautdegenerationen oder Löcher, die zu einer Ablösung führen können. Betroffene sind daher gut beraten, regelmäßige Kontrollen der Netzhaut bei weitgetropfter Pupille durchführen zu lassen. Achten Sie unbedingt auf folgende Symptome: Der Besuch beim Augenarzt sollte erfolgen, wenn Lichtblitze, Punkte oder Schatten gesehen werden, denn dieses sind typische Symptome eines Netzhautrisses oder einer Ablösung. Kommt es zum Riss ohne oder zu einer Ablösung, so entscheidet der Arzt über die im Einzelfall am besten geeignete Therapie. Je nach Befund kommen dann Laserstrahlen oder eine Kältesonde zum Einsatz. Unter Umständen muss der Eingriff aber auch komplett chirurgisch durchgeführt werden. Doch egal, welche Behandlungsform erforderlich ist – bei der Planung der nächsten Tauchreise sollten Sie nie vergessen: Es muss in jedem Fall eine Tauchpause eingehalten werden! Diese kann natürlich, je nach Eingriffsart, von einigen Wochen bis zu mehreren Monaten dauern. Außerdem muss immer und unabhängig von der Behandlungsmethode ein stabil verheiltes Auge vorliegen, was auch so vom Augenarzt überprüft und bestätigt werden muss. Grundsätzlich gilt, dass nach einer Laser- oder Kältebehandlung mindestens drei bis vier Wochen mit dem Tauchen ausgesetzt werden sollte. War aber die komplette Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) erforderlich, so schreiben die aktuellen Empfehlungen zur Tauchtauglichkeit eine Wartezeit von mindestens drei Monaten vor.

UNSERE TAUCHEN-MEDIZINEXPERTEN

Prof. Claus-Martin Muth

Muth ist Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin, er arbeitet in Ulm.

Dr. Marita Koch

Koch ist Fachärztin für Augenheilkunde und eine erfahrene Taucherärztin.

Video: Augenlasern – Worauf man achten sollte