Ein Verkaufsgespräch, wie es gelegentlich im Fachhandel stattfindet. Kunde: »Ich fange nächstes Wochenende mit einem Tauchkurs an und brauche dafür noch eine Brille.« Verkäufer: »Das heißt TauchMASKE, nicht Brille. Aber ja, da haben wir was da.«
Der Kunde, leicht verunsichert und eingeschüchtert, wird vom Verkäufer zu den Ausstellungsstücken geführt. Der Verkäufer nimmt eine Tauchmaske von der Wand-Stellage und reicht sie dem Kunden mit den Worten: »Einfach mal aufsetzen, ohne das Maskenband über den Kopf zu ziehen. Dann durch die Nase einatmen und die Luft anhalten.«
Der Kunde tut, wie ihm befohlen. »Ich rüttle da jetzt mal dran«, sagt der Verkäufer daraufhin. »So«, sagt er dann, nachdem er die Maske auf dem Gesicht des Kunden hin und her gerüttelt hat. »Passt Eins A! So soll sie sitzen. Wie ein Saugnapf. Die ist dicht, und das ist ja das wichtigste«, erklärt der Profi dem Laien.
Die Situation ist etwas überspitzt dargestellt. Doch worum es hier im Kern geht, ist Zeit. Und zwar Beratungszeit. Es ist wichtig, sich bei der Auswahl einer Tauchmaske Zeit zu nehmen. Das gilt sowohl für das Verkaufspersonal als auch für die Kundschaft.
Natürlich ist es essentiell, dass die Tauchmaske dicht ist. Doch mit dem sogenannten Saug-Test kann man das nur teilweise feststellen. Denn wenn man eine Tauchmaske fest genug ansaugt, ist fast jedes Modell auf jedem Gesicht irgendwie dicht. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie bequem und dicht ist.
Folglich ist es wichtig, sie nur locker auf das Gesicht zu drücken und dann die Luft anzuhalten. Eigentlich sollte sie jetzt schon nicht mehr abfallen. Man drückt quasi die Luft heraus und saugt gar nicht. Natürlich können Unebenheiten im Gesicht, Haare oder Ähnliches diesen Test deutlich erschweren.
Fachhändler und -händlerinnen sollten mit einem geübten Auge und Erfahrung verschiedene Modelle bereithalten, die eventuell passen könnten. Diese sollten dann nacheinander getestet werden, mal mit und mal ohne Maskenband. Am besten lässt der Kunde sie auch direkt jeweils drei bis vier Minuten auf dem Gesicht.
Ein versierter Verkäufer überprüft, ob die Ränder am Gesicht bündig abschließen, und ob die Dichtlippe der Maske sauber um das Gesicht herumläuft. Warum die Maske so lange aufbehalten? Hier geht es vor allem um Druckstellen. Denn diese werden erfahrungsgemäß nicht besser, wenn der Wasserdruck beim Tauchen noch hinzukommt.
Klassische Druckstellen zeigen sich an der Stirn kurz oberhalb der Nasenwurzel, am Nasenrücken oder der Nasenscheidewand kurz oberhalb der Dichtlippe. Es gilt also eine Tauchmaske zu finden, die keine oder möglichst nur geringe Druckstellen verursacht.
Ausserdem sollte nicht ausser Acht gelassen werden, dass sich Komfort und Dichtigkeit ändern können, sobald ein Mundstück eines Atemreglers oder ein Schnorchel mit dazu kommen. Folgerichtig ist es sinnvoll, mindestens eines von beiden bei der Anprobe einer Tauchmaske mitzutesten.
Eine wichtige Eigenschaft ist zudem die Beschaffenheit des Silikons vom Maskenkörper. Ist es etwas weicher, dichtet es besser und vermeidet Druckstellen. Jedoch reißt sehr weiches Silikon schneller ein und verschleißt schneller. Minderwertige Billigmasken besitzen häufig kein Silikon, sondern nur Gummidichtungen. Das härtet aus und dichtet schlechter.
Gesichter sind sehr unterschiedlich. Daher gibt es kein Patentrezept, welche Tauchmaske auf welches Gesicht passt. Also in Ruhe ausprobieren und sich von fachkundigem Personal beraten lassen. Hilfreich ist es, verschiedene Maskentypen auf dem Gesicht auszutesten, da man nur so Unterschiede erspüren kann. Wobei wir wieder beim Thema Zeit wären.