Es tat weh. Sehr weh sogar, als ich mir neulich eine neue Speicherkarte für meine Kamera kaufte. Nicht wegen der Karte, nein. Diese verdammte Verpackung. Gut zehnmal größer als ihr eigentlicher Inhalt. Aus fiesem Hartplastik, für das man eigentlich Hammer und Meißel braucht. Aber die Geduld habe ich nicht. Dafür nun das blutige Nachsehen, während ich mir ein hygienisch wasserdichtes Plastikpflaster um den Finger wickle. Im Supermarkt will ich schnell Zutaten für einen Salat kaufen. Für einen Trip zum Wochenmarkt fehlt gerade die Zeit. Und da fängt das Malheur an: Gurken im hautengen Plastikdress. Champignons, die in der Plastikschale vor sich hin schwitzen. Frischer Feldsalat in zig Lagen von Folie gewickelt. Alles bio. Alles regional. Alles saisonal. Alles katastrophal. Einmal benutzt. Sinnlos benutzt. Und dann ab damit in den Müll – aus den Augen, aus dem Sinn. Oder doch nicht …?
Gurke MIT Plastik: Was soll das?!
Rund 65 Prozent all unserer Konsumprodukte sind in Plastik verpackt. 400 Millionen Tonnen werden laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) jährlich weltweit neu produziert – Tendenz mit dem Bevölkerungswachstum steigend, in den nächsten 20 Jahren, so die Prognose, um gut das Doppelte. Nicht zuletzt wegen unseres immer schnelleren Lebens: Conveniece-Produkte füllen die Regale. Aus dem 150-Gramm-Joghurt-Becher ist ein 37,5-Gramm-Viererpack mit rund 35 Prozent mehr Plastikanteil geworden. Schön handlich für die steigende Zahl der Single-Haushalte oder für all diejenigen, die schlicht zu faul sind, ihren Joghurt selbst zu portionieren. Selbiges gilt für Kaffeekapseln aus Plastik. Trendy, vermeintlich praktisch, aber an Irrsinn kaum noch zu übertreffen. Wären da nicht die Strohhalme. Als hätten wir verlernt, aus einem Glas zu trinken, ohne uns dabei einzusauen. Die Supermarktregale sind voll, die Verpackungen werden immer größer. Sehen und gesehen werden. Ein Marketing-Jahrmarkt der Eitelkeiten. Als Hauptursache gilt neben Convenience vor allem unser Wirtschaftswachstum: Wir konsumieren nicht nur mehr, wir produzieren auch mehr, wodurch der Kunststoffbedarf und -verbrauch steigt. Und trotzdem: Während Plastikverpackungen hier und da Sinn machen mögen, die Zahnpasta etwa muss ja irgendwie gebändigt werden, muss man sich doch spätestens bei der Bio-Gurke entsetzt die Haare raufen: Was soll das?! Die Erklärung: Im Falle der Gurke soll das Plastik dabei helfen Bio- von konventionellem Gemüse zu unterscheiden. Ja, macht richtig viel Sinn … Immerhin: Es werden weniger Bio-Gurken, als konventionelle verkauft – deshalb die Entscheidung für das geringere Übel.
Wäre aber jede Gurke eingeschweißt, könnte man mit der pro Jahr in Deutschland anfallenden Plastikfolie sage und schreibe 6500 Fußballfelder auslegen. Und um beim Thema zu bleiben: Deutschland ist, wenn schon nicht im Kicken, dann halt im Produzieren von Müll Europameister. Rund 412 Millionen Tonnen sind es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes pro Jahr. Über sechs Millionen Tonnen davon sind Plastik – etwa doppelt so viel wie vor zehn Jahren.
Eine Halbliter-Plastikflasche wiegt gerade mal 35 Gramm. Mit Deckel. Eine Plastiktüte aus der Gemüseabteilung? Das zeigt die Küchenwaage nicht mal an. Welches Volumen unser Plastikberg haben muss, ist kaum vorstellbar. Selbst wer plastikbewusst lebt, weiß: Am Ende der Woche ist der gelbe (Plastik)Beutel meist voll.
Und was passiert damit? Nun, wir, die Europameister im Produzieren von Müll, rühmen uns gern als Recycling-Weltmeister. Zu Recht? Das ist umstritten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes werden hierzulande über 80 Prozent des gesamten Abfalls stofflich oder energetisch verwertet, also recycelt oder zur Energiegewinnung verbrannt. Rund 17 Prozent enden auf Deponien. Der Rest? Landet meist in der Natur. Manchmal sogar ohne böse Absicht. Denn ausgerechnet der Bio-Müll ist neuen Untersuchungen zufolge ein Problem. Ja, richtig: der Bio-Müll. Tolle Idee mit oft mangelhafter Durchführung: Die vergammelte Gurke, die der sauberen Finger halber samt Folie in die grüne Tonne wandert. Die Küchenreste, die erst in einer Plastiktüte und dann mit selbiger in den Bio-Abfällen landen. Die werden unter anderem zu Düngemitteln verarbeitet. Das enthaltene Plastik wird dabei zu Mikroplastik zerkleinert, landet auf den Feldern und in den Gewässern.
Sinnlos benutzt, dann weg damit
Dennoch muss man sagen: Wir sind im internationalen Vergleich tatsächlich ganz gut unterwegs, wenn es ums Recyceln von Plastikmüll geht. Aber bei sechs Millionen Tonnen macht nur ein einziges, nicht nachvollziehbares, irgendwie verloren gegangenes Prozent immer noch satte 60 000 Kilo Plastik aus, das, tja, irgendwo landet. Und: Wir sind nicht allein auf der Welt. Nach Angaben der Vereinten Nationen produziert Nordamerika 21 Prozent der weltweiten Plastikprodukte zum einmaligen Gebrauch – also Produkte wie Strohhalme, Gemüsetütchen, Kaffeekaspeln, Joghurtbecher. Asien sogar ganze 38 Prozent. Gleichzeitig zeigen diese Länder bisher wenig bis gar keine Bemühungen, ihren Verbrauch zu reduzieren oder ein flächendeckendes und gesetzlich bindendes Recyclingsystem einzurichten. Schlimmer noch: Laut dem WWF sind fünf Länder Asiens, nämlich China, Indonesien, Thailand, Vietnam und die Philippinen, für 50 Prozent des Mülls verantwortlich, der weltweit unachtsam in die Landschaft oder ins Meer gekippt wird. Und: Ausgerechnet nach China hat Deutschland einen Großteil seines Mülls exportiert, bis das Land Anfang 2018 einen Importstopp immerhin für Plastikabfälle aus Gewerbe und Industrie verhängte. Im Klartext: Mit großer Wahrscheinlichkeit ist ein Teil unseres Mülls über den Mittelsmann China direkt in unseren Meeren gelandet.
Das Meer als globale Müllkippe
20 Prozent des Mülls, der im Meer treibt, wurde von Schiffen über Bord geworfen – zum Teil von Touristen, zu einem noch viel größeren Teil aber von der Fischerei-Industrie, die ihre riesigen Netze und Leinen in den Gewässern zurücklässt. Ob nun absichtlich oder unabsichtlich. 80 Prozent des Meeresmülls aber stammt von Land, wo er nicht entsprechend recycelt oder verbrannt wurde. Jeder Fluss, jeder noch so kleine Bach führt am Ende in unser Meer. Denn tatsächlich gibt es nur eins. Auch, wenn wir die Ozeane geografisch trennen, sie alle sind miteinander verbunden. Die Plastikflasche, die unachtsam in die Donau geworfen wurde, die findet sich in ein paar Jahren vielleicht an einem Strand irgendwo in Mikronesien wieder. Die Zahlen, die der aktuelle Meeresatlas aus den Tiefen dieses Ozeans zu Tage fördert, sind erschreckend: Mit einer ganzen LKW-Ladung Plastik wird das empfindliche Ökosystem vermüllt, und zwar pro Minute. Macht rund acht Millionen Tonnen pro Jahr weltweit. Und die hinterlassen einen wahrlich bleibenden Eindruck. Plastiktüten haben nach Angaben des Umweltbundesamts eine Lebensdauer von 10 bis 20 Jahren, Styroporbecher bringen es auf 50, Plastikflaschen auf 450 und Angelschnüre sowie Fischernetze sogar auf 600 Jahre. Wenn wir so weitermachen, werden laut Schätzungen im Jahr 2050 gewichtsmäßig mehr Plastikteile im Meer schwimmen als Fische. Schon jetzt treiben nach Angaben des Umweltprogramms der Vereinten Nationen auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche bis zu 18 000 Plastikteilchen. Insgesamt gehen Wissenschaftler von 1,8 Billionen aus. Rund 60 Prozent der 400 Millionen Tonnen Plastik, die jährlich produziert werden, haben eine geringere Dichte als Wasser. Sie treiben also, zumindest zunächst, an oder knapp unter der Wasseroberfläche, wo sie zur tödlichen Falle für Haie, Delfine, Schildkröten und andere Meeresbewohner, aber auch für Seevögel werden, die sich darin verfangen und sterben oder das Plastik fressen und ersticken oder verhungern. 90 Prozent der Seevögel sollen Plastikmüll im Magen haben.
Riesige Inseln aus Plastik
Besonders dicht gedrängt findet man diesen Plastikmüll in den fünf großen Meereswirbeln im Indischen Ozean, im Süd- und Nordatlantik sowie im Süd- und Nordpazifik, wobei vor allem Letzterer als Great Pacific Garbage Patch, als Müllhalde des Pazifiks, zu traurigem Ruhm gelangt ist. Eine sechster solcher Müllstrudel wird in der Barentssee nördlich von Norwegen und Russland vermutet und derzeit untersucht. Das Problem: Diese riesigen Plastikinseln werden als solche gar nicht wahrgenommen. Sie sind nicht fest. Nicht begehbar. Keine neuen Touri-Hotspots, sondern weit abgelegene, kaum greif- oder sichtbare Umweltkatastrophen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Ginge es hier um den Regenwald oder gar unseren eigenen Vorgarten, würden wir lautstark auf die Barrikaden gehen. Das kann man doch nicht machen! Und dennoch misst allein der Great Pacific Garbage Patch 1,6 Millionen Quadratkilometer, wie ein internationales Forscherteam jüngst ermittelte und im Fachblatt „Scientific Reports“ veröffentlichte. Das entspricht der dreifachen Fläche von Frankreich und übersteigt dem Bericht zufolge bisherige Schätzungen um ein Vielfaches. Allein dort, zwischen Hawaii und Nordamerika, sollen rund 80 000 Tonnen Plastik treiben.
Klingt viel, entspricht aber tatsächlich nur knapp einem Prozent des Gesamtmülls in unseren Ozeanen. Wo ist der Rest? Einfach weg? Nein, Plastik vergeht nicht. Es wird zerrieben, durch Bakterien und Sonneneinstrahlung zersetzt, bis es kaum noch sichtbar ist. Mikroplastik werden die Teile genannt, die nicht größer als fünf Millimeter sind. Die machen nicht nur 99 Prozent des Meeresmülls aus, sondern sind obendrein kaum zu fassen. Zu klein sind sie, zu weit verstreut in den Weiten des Ozeans. Es gibt zwar Projekte, die sich bemühen, die Meere davon zu säubern. Doch es ist ein fast hoffnungsloses Unterfangen. Das Meer lässt sich nunmal nicht abseihen wie hausgemachter Fischfond. Und selbst wenn: Es ist eine Sisyphusarbeit, solange weiterhin immer mehr Plastik in die Gewässer dieser Welt gelangt.
Der Großteil des Mikroplastiks im Meer sinkt auf den Grund und bildet dort eine neue Sedimentschicht, auf der kein Leben möglich ist. Wie das? Schließlich müssten die Teilchen doch noch leichter sein als die großen, auf der Oberfläche treibenden Plastikteile, von denen sie abstammen. Forscher des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel, des Kieler Exzellensclusters „Ozean der Zukunft“ und des Helmholtz-Zentrums Geesthacht konnten gerade experimentell nachweisen, dass Mikroplastik mit natürlich vorkommenden, biogenen Partikeln wie Plankton und Bakterien interagieren und schwerere, im Wasser absinkende Klümpchen, sogenannte Aggregate, bilden. Etwas hoffnungsvoller stimmt das „Go Jelly“-Projekt, im Rahmen dessen das Geomar-Zentrum zusammen mit Instituten aus acht Ländern derzeit forscht, ob Quallen in Klärwerken im Kampf gegen Mikroplastik zum Einsatz kommen könnten. „Es gibt Veröffentlichungen, die zeigen, dass der Quallenschleim Mikroplastik und andere Partikel aufnehmen und binden kann“, sagt Jalimeh Javidpour, der die Forschung leitet.
Eisbergeweise Plastik
Doch nicht nur auf der Wasseroberfläche und am Meeresgrund sammelt sich unser Müll, sondern auch in den Eisbergen der Arktis und Antarktis – und zwar in schwindelerregenden Konzentrationen. Im Frühjahr veröffentlichte das Alfred-Wegener-Institut im Fachmagazin „Nature Communications“ seine Forschungsergebnisse aus Proben, die während Expeditionen in den Jahren 2014 und 2015 in der Arktis entnommen wurden: Über 12 000 Mikro-plastikpartikel drängen sich in gerade mal einem Liter Eis. Klar, dort sitzt es erstmal fest, könnte man argumentieren. Prima. Wäre da nicht die fortschreitende Klimaerwärmung, die durch das Meeresplastik sogar noch begünstigt wird. Eine neue Studie zeigt, dass Sonnenstrahlen, die auf Plastikmüll treffen, die potenten Treibhausgase Methan und Ethylen freisetzen und somit zur Klimaerwärmung beitragen. Die Eisberge schmelzen in immer rasanterem Tempo, das Wasser wird ungefiltert Teil unseres Ozeans, und die Abermillionen von Plastikteilchen schwimmen wieder frei.
Aber was macht nun all dieses Mikroplastik auf dem Weg zum Meeresgrund? Es treibt frei im Wasser, wo es von großen und kleinen Meeresbewohnern mit Nahrung verwechselt wird. Krill fressende Wale wie der Blauwal etwa nehmen riesige Schlucke voll Meereswasser – rund 80 000 Liter pro Schluck! – und filtern es. Dabei bleibt nicht nur ihr Mittagessen im Körper, sondern auch kiloweise, ja, kiloweise Plastik. Sie essen keinen Wal? Gut so! Aber auch kleine Fische fressen die Mikroteilchen, Shrimps etwa. Und die verspeisen wir für gewöhnlich in Gänze. Samt Magen. Samt Plastik. Selbiges gilt auch für Muscheln. Ob wir Plastik nun direkt konsumieren, was wohl kaum jemand freiwillig tun würde, oder indirekt, es kann laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen im Körper krebserregend wirken und zerstörerische Folgen für unser Nerven-, Atmungs- und Fortpflanzungssystem haben. Plötzlich klingen Austern gar nicht mehr so aphrodisierend.
Schalentiere sind nicht Ihr Ding? Sie sind ein Freund von zarten Fischarten? Auf der sicheren Seite können Sie sich dennoch mitnichten wägen. Denn natürlich verspeisen auch die, vom Lachs über den Hering bis zum edlen Zander, Mikroplastik. Das gelangt in den Magen, den wir meist nicht mitessen. Alles also kein Problem? Oh doch! Zum einen wäre da der Weichmacher Bisphenol A (BPA), der in vielen Plastikprodukten vorkommt. Er hat eine östrogenähnliche Wirkung und kann sich nicht nur auf unseren Hormonhaushalt auswirken, sondern auch auf den der Tiere. Simpel ausgedrückt heißt das für alle Lebewesen, welche die Substanz in größeren Mengen zu sich nehmen: Die Männchen werden dadurch weiblicher, die natürliche Fortpflanzungsbiologie wird gestört. Doch Plastik und seine fragwürdigen Inhaltsstoffe sind nicht das einzige Problem: Untersuchungen zufolge wirkt Mikroplastik wie ein Magnet nicht nur auf biogene Meerespartikel, mit denen sie Aggregate bilden, sondern vor allem auch auf unnatürliche Gift- und Schadstoffe. Die gelangen mit dem Plastik in die Fischmägen, verteilen sich über deren Stoffwechsel im ganzen Körper und lagern sich im Fett- und Muskelgewebe an. Das zarte Fischfilet ist nichts anderes als eine toxische Deponie.
Giftstoffe aus unserem Teller
Nitrate und Phosphate vornehmlich aus der Massentierhaltung und dem industriellen Ackerbau gelangen in die Meere und sorgen dort nicht nur für giftige Wassermassen, sondern für maritime Todeszonen, in denen nichts überleben kann. Dazu Pestizide, Fungizide, Antibiotika sowie Schwermetalle wie Blei und (Methyl-)Quecksilber dümpeln im Meer. Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) befinden sich weltweit etwa 100 000 chemische Substanzen im Wasserkreislauf. Nochmal zur Erinnerung: Wir haben nur einen Ozean – alle Meere, Flüsse, Bäche und Seen sind miteinander verbunden. So landen all die Toxine wieder auf unserem Teller. Je höher der verspeiste Fisch in der Nahrungskette steht, desto konzentrierter ist die Giftmenge. Schwertfisch und Thunfisch gelten als besonders belastet, vor allem mit Methylquecksilber. Das wird hundert Mal besser vom menschlichen Körper aufgenommen als normales Quecksilber und verursacht irreparable Gehirnschäden. Obendrein hat es im Gehirn und auch in der Plazenta von Frauen eine Halbwertszeit von rund 25 Jahren. Nicht nur Frauen, sondern auch noch nicht einmal gezeugte Kinder sind also davon betroffen – falls es mit einer Schwangerschaft ob der Giftbelastung überhaupt noch klappt. Dazu gesellen sich Abgase und Öle von Schiffen – sei es allein durch ihr Dasein auf dem Meer oder durch Lecks und Unfälle, die alle Nase lang für Schlagzeilen sorgen. Radioaktivität spült ebenfalls durch die Gewässer unseres Planeten, haben doch von den 1950er-Jahren an Länder wie die USA, Russland, Japan und auch etliche europäische Staaten Fässer mit radioaktivem Müll aus ihren Atomkraftwerken ganz legal ins Meer verklappt. Ja, 1993 wurde die Atommüllverklappung gesetzlich verboten, das gilt jedoch nur für radioaktive Feststoffe. Die direkte Einleitung von radioaktiven Abwässern ist jedoch nach wie vor erlaubt und wird auch praktiziert. Und wo landen die? Richtig, auf unserem Teller.
Wir sehen es nicht, das Plastik, das weit von uns entfernt ganze Inseln im Ozean bildet. Wir sehen es nicht, das Mikroplastik, das auf den Meeresgrund abfällt und unterwegs als Nahrung von Fischen aufgenommen wird. Wir sehen sie nicht, die Gifte, die sich im Fischfilet einlagern. Aus dem Auge, aus dem Sinn? Nein. Sie sind da. Auf unserem Teller, der zum Spiegelbild der globalen Meeresverschmutzung wird.
– Stefanie Ann Will