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Schnorcheln: cooler Sport mit Maske, Flossen und Schnorchel

Was genau ist eigentlich Schnorcheln? Kurz gesagt bedeutet Schnorcheln, sich mit Tauchmaske, Schnorchel und Flossen auf der Wasseroberfläche liegend zu bewegen. Der Vortrieb erfolgt nur mittels der Flossen mit einem Kraulbeinschlag, die Arme werden nicht eingesetzt. Dabei ermöglicht einem der Schnorchel zu atmen, ohne den Kopf aus dem Wasser zu heben. Das ist eine sehr komfortable Art, sich im Wasser zu bewegen. Die ist auch perfekt für einen weiteren Aspekt des Schnorchelns, der Naturbeobachtung. Unterwasserlebewesen werden nicht durch Armbewegungen verscheucht. Der Flossenbeinschlag ist viel ruhiger und hat mehr Ähnlichkeit mit der Fortbewegung vieler Meeresbewohner.

 

Schnorchlerin mit Walhai – ein gigantisches Erlebnis! © Brandon Cole

 

 

Schnorcheln – Naturerlebnis vom Feinsten

Bei der Beobachtung von Meerestieren haben Schnorchler einen gewaltigen Vorteil: Sie produzieren keine Blasen. Als Schnorchler durch das Wasser zu gleiten, das bedeutet, Dinge zu sehen, die ein Gerätetaucher nicht zu sehen bekommt, weil das Geräusch seiner Blasen Unterwasserlebewesen verscheucht. Blasen? Taucher mit klassischer Ausrüstung atmen mit einem Atemregler aus einer Tauchflasche, die mit Luft unter hohem Druck (200 bar) gefüllt ist. Bei jedem Ausatmen entsteht unter Wasser ein Blasenschwall, der viele Tiere abschreckt. Bei Schnorchlern ist das nicht der Fall. Darum sind zum Beispiel auf Waltouren meist nur Schnorchler zugelassen, die dann aber oft auf Tuchfühlung kommen. Das ist ein gigantisches Erlebnis! Schnorcheln bietet zudem noch die Leichtigkeit der Bewegung unter Wasser der mühelosen Bewegung in drei Dimensionen, einem einzigartigen Naturerlebnis. Ideal auch für Fotografen, weil in diesen geringen Tiefen die Lichtverhältnisse bei klarem Wasser ideal sind. Mehr zu Unterwasser-Kameras können Sie hier lesen.

 

Schnorcheln ist ein perfekter Sport für die ganze Familie. © Mares/A. Balbi

Familiensport und Fitnesstraining

Schnorcheln ist nicht einfach nur eine Freizeitbeschäftigung, sondern auch ein großartiges Fitnesstraining. Es ist nicht nur gelenkschonend, sondern verbraucht auch kräftig Kalorien. Bei den Sportuhren von Suunto zum Beispiel schlägt Schnorcheln mit durchschnittlich 350 Kalorien pro Stunde zu Buche. Übrigens wird der Kalorienverbrauch im Wasser häufig unterschätzt. Die Einschätzung des Mediziner-Teams von TAUCHEN in Bezug auf das Tauchen finden Sie hier. Beim Schnorcheln sieht das ähnlich aus. Zudem ist es ein Outdoorsport, der für alle Altersgruppen geeignet ist und von geruhsam bis leistungssportlich betrieben werden kann. Als relativ kostengünstige Sportart ist es zudem der ideale Familiensport. Gut im Hinblick die Kinder ist, dass das alles im flachen Wasser stattfinden kann  und somit sehr sicher ist. Trotzdem sollte man kleinere Kinder nie unbeaufsichtigt lassen. Steigen Sie mit uns ein in die bunte Welt des Schnorchelns.

 

Schnorcheln: Wenig Ausrüstung aber viel Spaß!

Schnorchel-Ausrüstung

Schnorcheln passt vorzüglich in das populäre Konzept des Minimalismus. Dort stellt sich oft die Frage: Wie wenig brauche ich, um glücklich zu sein? Die Antwort eines Schnorchlers ist: im wesentlichen Maske, Flossen und eben den Schnorchel. Je nach Region auch noch Sonnenschutz, eine Boje oder eine Eintrittskarte für das Schwimmbad. Inzwischen gibt es auch Vollgesichtsmasken für Schnorchler, die unter anderem eine Atmung druch die Nase wie an Land versprechen. Mehr zum Thema Ausrüstung gibt’s hier.

 

Praxis-Tipps zum Schnorcheln

Können Sie schwimmen? Dann wird Schnorcheln zunächst einmal kein Problem für Sie sein! Stellen Sie sich im Schwimmbad ins brusttiefe Wasser, setzen Sie zunächst Ihre Maske auf (vorher mit Antibeschlag oder Spucke ausreiben und dann ausspülen). Befestigen Sie den Schnorchel mit einem Clip am Maskenband. Gewöhnen Sie sich einige Minuten an das Atmen durch den Mund. Das ist für einige Menschen eine Umstellung. Dann ziehen Sie die Flossen an und legen sich aufs Wasser. Beobachten Sie den Beckenboden unter sich und atmen Sie ganz ruhig ein und aus. Sobald Sie sich wohlfühlen, stoßen Sie sich vom Beckenboden ab und gleiten vorwärts. Ihre Arme lassen Sie ausgestreckt oder an den Körper angelegt. Mit den Beinen schlagen Sie jetzt so wie im Kraulstil. Sie werden sehen, dass ist ganz einfach. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.

 

Für Schnorchler gibt es hervorragende Urlaubsgebiete. © Adobe Stock/Dudarev Mikhail

Reisetipps für Schnorchler 

Schnorcheln kann man fast überall. Diese Sportart kann im Süß- oder Salzwasser ausgeübt werden. Ein klarer Bergsee, eine flache Bucht im Mittelmeer, ein Hausriff auf den Malediven oder in der Karibik. Selbst die Randzone eines Baggersees kann reizvoll sein. Mögliche Gefahren sind starke Strömungen und natürlich Boote, Jetskis und Surfer. Da helfen aber Bojen, die man hinter sich herzieht und natürlich Infos der Einheimischen.
Flache Gewässer wie sie sich an vielen Meeresstränden, Süßwasserseen und Flüssen finden bieten sich geradezu für den Schnorchler an. Zusätzlich kann der Aktionsradius – und der Spaß – zum Beispiel durch Kajaks oder Schlauchboote erheblich erweitert werden. Und wenn Sie sich nur erholen wollen, muss Schnorcheln nicht unbedingt sportlich sein. Sie können dank des Schnorchels ganz einfach ruhig im Wasser liegen und die Welt unter sich beobachten. Dabei sollten Sie aber auf keinen Fall den UV-Schutz vergessen. Das Risiko für einen Sonnenbrand ist sehr hoch, wenn Ihr Rücken ständig von Wasser überspült wird, das wie ein Brennglas wirkt. Die schönsten Schnorchel-Reviere der Welt finden Sie hier.

 

Apnoe ist Schnorcheln als Leistungssport. © W. Pölzer

Apnoetauchen: Schnorcheln für Profis

Apnoe bedeutet Atemstillstand und ist eigentlich ein Begriff aus der Medizin. Beim Tauchen bedeutet es, dass die Luft angehalten wird, um ohne Atemgerät abzutauchen. Ein anderer Begriff hierfür ist das sogenannte Freitauchen, also das Abtauchen ohne Gerät. Die meisten Schnorchler werden irgendwann einmal zu einem Frei- oder Apnoetaucher, nämlich dann, wenn sie nach einiger Zeit einmal die Oberfläche verlassen, einfach weil sie neugierig sind, was sie da in der Tiefe sehen.
Schnorcheln war auch die Wiege des Apnoetauchens. So war Freitauchen – ein anderes Wort für Schnorcheln – zum Beispiel auf Kuba sehr populär. In erster Linie diente es dazu, den Lebensunterhalt durch die Unterwasserjagd zu sichern. Aber die Taucher wetteiferten auch miteinander, wer am tiefsten abtauchen konnte. Einer von ihnen war Pipin Ferreras, der lange Jahre die Weltrangliste der Apnoetaucher dominierte. Aber auch andere Ikonen dieser Sportart wie der Franzose Jacques Mayol, dessen Sohn Jean-Jacques Mayol und der Italiener Enzo Maiorca kamen ursprünglich durch die Unterwasserjagd zum Schnorcheln. Später wurde daraus dann das Apnoetauchen.

Fließende Übergänge

Um es deutlich zu machen: Die meisten Schnorchler betreiben ihre Sportart nicht im Rahmen der Apnoewettbewerbe, sondern nur als Naturerlebnis. Die Übergänge sind aber fließend. Und so ist die Unterteilung in Schnorcheln und Apnoetauchen eigentlich wenig sinnvoll, da die meisten Schnorchler häufiger abtauchen und Freitaucher zum bequemen Luftholen an der Oberfläche meist einen Schnorchel verwenden. Eine Ausnahme sind die Rekordtauchgänge, da hier ein Schnorchel einen erheblichen Strömungswiderstand bewirkt. In letzter Konsequenz ist es also egal, ob Sie sich als Apnoetaucher verstehen oder als Schnorchler. Die Ausrüstung ist in beiden Fällen ziemlich ähnlich. Und die Hauptsache ist, dass Sie Spaß haben!