Was ist die Stärke der SSI-Ausbildung? Wo seht ihr die Unterschiede zu anderen Verbänden?
SSI kümmert sich nicht nur um die reine Ausbildung von Tauchern wie die OWD-Grundausbildung, sondern bietet das erfolgreichste, ganzheitliche Konzept aller Verbände an, damit Tauchinteressenten erfolgreiche Taucher werden.
Ganzheitlich ist ja ein strapazierter Begriff. Was heißt das konkret für SSI?
Wir wollen Taucher nicht so schnell wie möglich loswerden, sondern so gut wie möglich ausbilden. Wir interessieren uns für die Tauchkarriere unserer Kunden und stehen ihnen zur Seite. Nur den OWD und Ausrüstung verkaufen und Tschüss sagen, gibt es bei uns nicht. Der Erfolg zeigt sich darin, dass wir sehr viele Fortbildungskurse und Specialties sowie ein sehr enges Verhältnis zu unseren Kunden haben. Das SSI-Konzept wird von allen gut verstanden. Sie können sich darin zurechtfinden und haben Ziele, wie sie bei uns zu erfolgreichen Tauchern werden.
Wie wird man ein erfolgreicher Taucher?
Die größten Defizite bei Tauchern sehen wir in zwei Bereichen: Anfänger, die nur einen schnellen Kurs machen und nicht mehr weiterlernen. Ohne regelmäßiges Tauchen und ohne Training der Fertigkeiten werden Anfänger niemals sichere Taucher und gefährden sich und ihre Tauchpartner. Das andere Problem ist, dass viele Taucher schnell die Flossen an den Nagel hängen …
Warum hören Taucher auf?
Wir wissen, dass 86 Prozent aller Taucher weltweit innerhalb der ersten sechs Monate nach ihrem Tauchkurs endgültig aufhören zu tauchen!
Klingt alarmierend. Wie wollt ihr das ändern?
Wir motivieren sie, am Ball zu bleiben. Wir sehen aber auch Defizite bei den erfahrenen Tauchern, die bereits mehrere hundert Tauchgänge absolviert haben. Hier beobachten wir, dass die Grenzen des Sporttauchens ohne erforderliche Ausbildung für Technisches Tauchen oder Extended-Ranges immer weiter ausgedehnt oder überschritten werden.
Ist die Selbstüberschätzung der sogenannten „Alten Hasen“ ein Problem?
Auf jeden Fall. Viele erfahrene Taucher sind nicht mehr auf dem Fertigkeiten- und Fitness-Stand, den die von ihnen durchgeführten Tauchgänge eigentlich erfordern würden. Habt ihr Konzepte dazu entwickelt, das zu ändern? Leider sind viele dieser Taucher unbelehrbar und werden wohl weiterhin die Unfallstatistiken im Tauchsportbereich anführen. Wir arbeiten aber auch daran, Konzepte zu entwickeln.
Welche Probleme machen angehende Tauchlehrer?
Probleme gibt es grundsätzlich keine, da man alle Dinge lernen kann. In der Praxis ergeben sich immer Schwierigkeiten, wenn Kandidaten sich nicht intensiv genug auf den Tauchlehrer-Kurs vorbereitet haben oder den Zeitfaktor unterschätzten. Wenn der Tauchlehrer-Kurs läuft, ist absolut keine Zeit mehr, solche Defizite aufzuholen. Vorteile haben dann immer alle Kandidaten, die schon längere Zeit als Tauchlehrer-Assistent auf Tauchbasen gearbeitet haben.
Ist Tauchlehrer ein Job mit Zukunftspotenzial?
Die Zukunftschancen für SSI-Tauchlehrer sind sehr gut! Sowohl in Deutschland als auch im Ausland werden deutlich mehr gut qualifizierte Tauchlehrer gesucht, als es Anwärter gibt. Die besten Chancen haben Tauchlehrer im Ausland mit Kenntnissen in mehreren Fremdsprachen und mit genügend eigener Tauch- und Ausbildungserfahrung.
Wie bereitet SSI Tauchlehrer auf die Anforderungen der Tauchbranche vor?
Das Potenzial sehen wir in dem seit einem Jahr neu gestalteten SSI-Instructor-Kurs, der nicht nur darin besteht, Tauchlehrer darauf vorzubereiten, Menschen das Tauchen beizubringen. Die Anforderungen der modernen Tauchbranche erfordern vom Tauchlehrer Kenntnisse aus dem Marketing- und Business-Bereich, die inzwischen fest in die SSI-Tauchlehrer-Ausbildung eingeflossen sind. Die Zeiten ändern sich, die Tauchbranche bleibt nicht stehen – und SSI wächst als moderner Verband!