Wer jetzt an Birkenstocksandalen und Hippiekultur denkt, ist auf dem Holzweg – wer nicht will, bekommt von den ökologischen Anstrengungen seiner Gastgeber gar nichts mit. Zumal besagte Anstrengungen von Etablissement zu Etablissement durchaus variieren. Mehr oder weniger grüne Unterkünfte gibt es in allen Schattierungen und Nuancen des Farbtons – da ist für jeden etwas dabei. Trotzdem macht allein das Hinweisschild, Handtücher mehrmals zu benutzen, ein Hotel noch nicht zur Eco-Lodge.
Daran erkennt man ein Öko-Resort
Wer mit vollkommen ruhigem Gewissen urlauben will, orientiert sich bei der Planung des Tauchurlaubs an Folgendem orientieren:
- Beim Bau der Anlage sollte die dortige Umwelt so wenig Schaden wie möglich genommen haben. Ein verantwortungsvoll gestaltetes Hotel ist im landestypischen Stil und nur aus natürlich vorkommenden Materialien erbaut. Das Fällen von 20 Hektar Regenwald und das Errichten eines riesenhaften Betonklotzes haben nach dieser Logik kein Umweltsiegel verdient.
- Damit der ökologische Fußabdruck klein bleibt, decken nachhaltig wirtschaftende Hotels ihren Strombedarf mit erneuerbaren Energien, manchmal sogar aus eigener Produktion.
- Und auch beim Essen achten die Betreiber auf allerbeste Qualität: Nur regionale, biologisch angebaute Lebensmittel, zum Teil aus dem eigenen Garten, kommen auf den Tisch. Damit lassen sich die landestypischen Gerichte sowieso am besten zubereiten.
- Natürlich soll die besuchte Region am Tourismus teilhaben. Deshalb ist es wichtig, dass Gelder in die lokale Wirtschaft zurückfließen und ortsansässige Mitarbeiter zu fairen Konditionen eingestellt werden. Viele Resorts engagieren sich noch darüber hinaus für soziale oder Umweltprojekte, wie zum Beispiel Schildkrötenaufzuchtstationen oder Bildungsinitiativen, die über den Zimmerpreis finanziert werden.
- Damit nicht jeder diese Kriterien selbst überprüfen muss, gibt es Organisationen, die Umweltsiegel an Hotels vergeben – doch leider keine einheitlichen.
Zu guter Letzt muss man sich natürlich fragen: Lässt nicht allein die Anreise die CO2-Bilanz in die Höhe schießen? Allgemein gilt: Bus und Bahn vor Auto und vor Flugzeug. Und wenn es nicht ohne Fliegen geht? Dann bleibt man etwas länger. Bei diesen Ruheoasen sollte das keinem schwer fallen. Daniela Kluger
Die schönsten Öko-Resorts für den Tauchurlaub
Wir stellen Ihnen eine Auswahl an Öko-Resorts weltweit vor, die für Taucher wie geschaffen sind. Viel Spaß beim Aussuchen Ihres ganz persönlichen Rückzugsorts:
Chole Island/Tansania
Als Jean und Anne de Villiers die Chole Mjini Lodge konzipierten, hatten sie klare, idiologische Vorstellungen: so wenig wie möglich die Natur durch den Bau belasten und die Bevölkerung in das Konzept integrieren. Man könnte dieses kleine Resort mit seinen sieben Baumhäusern als Paradebeispiel für ökologischen Tourismus nehmen. Die Lodge befindet sich an einer traumhaften Bucht auf Chole Island. Zehn US-Dollar pro Gast und Nacht gehen direkt an die Dorfbevölkerung. Dadurch konnten schon eine Apotheke, ein Kindergarten und eine Grundschule finanziert werden. 2014 gewann die Lodge die Goldmedaille des World Responsible Tourism Award. Getaucht wird im Mafia Island Marine Park. Das Zimmer kostet ab 168 US-Dollar.
www.cholemjini.com